Accessible City

Barrierefreie Mobilität in Köln

Projekt-Dokumentation

In vielen Städten verhindern bauliche Barrieren die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
Mit der App »Accessible City« sammeln Betroffene in Köln offene Mobilitätsdaten, um dies zu ändern.
Das Projekt zur Datensammlung haben wir im Rahmen der Förderung von un:box Köln umgesetzt.
Auf dieser Seite befindet sich die detaillierte Dokumentation.

👋 Hi! Wir sind Matthias und Alexandra

Wir sind für »Accessible City« verantwortlich.

Alexandra ist Lead in diesem Projekt. Sie hat es bei un:box Cologne eingereicht und ist für den Fortgang verantwortlich. Matthias ist ihr Teampartner und für die technische Umsetzung verantwortlich.
Beruflich sind wir User Experience-Designerin und Informatiker.

Wir wollen in einer Welt leben, in der alle Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe, ihrer Sexualität oder eben ihrer Behinderung, gleichberechtigt und ohne Barrieren am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Timeline

Kommt noch

Accessible City ist eine App, die du auf deinem Smartphone installieren kannst.

Du startest die App, wenn du dich auf den Weg machst. So sammelst du Daten über die Barrierefreiheit deiner Strecke. Diese Daten werden automatisch ausgewertet um Wegebeschaffenheit und Hindernisse zu identifizieren.

Die Informationen über die Wegequalität können kostenlos vom offene Daten Server heruntergeladen werden.
Interessierte, wie die Stadt Köln, können sie nutzen, um effizient und effektiv die Barrierefreiheit in der Stadt zu verbessern.

Unser Anspruch an das Projekt und sich daraus ergebende Richtlinien

Auf Grundlage der UX Guidlines und hinsichtlich der Timeline konnten wir eine gutes Paket des notwendigen Funktionsumfangs schnüren.

Simplicität im Fokus: Die App ist so gestaltet, dass Nutzer*innen nur die nötigsten Interaktionen durchführen müssen. Unkomplizierte Bedienung steht im Vordergrund.

Freiwillige Individualisierung: Für Nutzer*innen, die mehr Kontrolle oder Anpassung wünschen, sind detailliertere Einstellungen optional und leicht zugänglich.

Ziel: Einfachheit, Klarheit und möglichst geringer Funktionsumfang

  • So viele Funktionen wie notwendig, so wenige wie mlöglich
  • Wir fragen so wenige Informationen wie möglich von unseren nutzer*innen ab. Um Datensicherheit zu gewährleisten, gibt es keine Login-Möglichkeiten. Alle Funktionen inklusive hochladen und Löschen der Fahrt muss anonym funktionieren.
  • Die Benutzeroberfläche lenkt nicht ab, sondern ermöglicht eine schnelle und reibungslose Nutzung.

Verständliche Inhalte

  • Alle Inhalte sind klar und einfach zu verstehen. Beschriftungen und Flows sind verständlich und wichtige Funktionen deutlich hervorgehoben.
  • Priorisierung von Inhalten, die den Nutzer*innen direkt weiterhelfen, wie z.B. Routeninformationen oder Statistiken.

Informationen über das Projekt
Die App informiert transparent über das Projekt “Accessible City”, seinen Zweck und die Bedeutung der erfassten Daten.
Nutzer*innen erfahren, wie ihre Beiträge zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Stadt beitragen.

Mehrwert für Nutzer*innen

Nutzer*innen können Statistiken und Fahrdaten einsehen, analysieren und bei Bedarf für andere Zwecke exportieren oder teilen.
Neben dem gesellschaftlichen Nutzen bietet die App personalisierte Funktionen, wie einen Überblick über die eigenen Fahrten.

Funktionsumfang und Projekt-Architektur

Hier noch was ergänzen und bessere Darstellung

Zielgruppenrecherche, Interviews und Community

Kontakte aufbauen und Multiplikatoren finden

Eine Hand wäscht die andere (Gemeinsame Arbeit mit Ray)

Interviews führen

Ergebnisse und Ausblick

Interviews mit Menschen im Rollstuhl

Für die Entwicklung der “Accessible City”-App haben wir mehrere Interviews mit Rollstuhlfahrer*innen geführt. Ziel dieser Interviews war es, mehr über ihr Leben mit dem Rollstuhl zu erfahren, ihre Herausforderungen (Pain Points) und Vorteile (Gain Points) bei der Fortbewegung in der Stadt zu verstehen und herauszufinden, welche Inhalte in der App unbedingt enthalten sein sollten – und welche nicht. Hier sind die zentralen Erkenntnisse aus den Gesprächen:

Mobilität in der Stadt

Fortbewegungsmittel

Die Teilnehmer*innen nutzen unterschiedliche Fortbewegungsmittel:

  • Eine Person kombiniert Fahrrad und Rollstuhl, wobei der Rollstuhl hauptsächlich ergänzend verwendet wird.
  • Eine andere nutzt einen manuellen Rollstuhl mit Anschiebehilfe und ist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.
  • Eine weitere Person verwendet einen Aktivrollstuhl, der durch Akkus und ein Zuggerät erweitert wurde, um längere Strecken zurückzulegen.

Mobil bleiben

  • Eine Teilnehmer*in betonte die Wichtigkeit, aktiv zu bleiben und neue Orte zu erkunden, obwohl dies oft mit Anstrengungen verbunden ist.
  • Eine andere Person verlässt das Haus seltener, da die Mobilität in der Stadt häufig zu anstrengend ist.
  • Eine weitere Person kombiniert längere Strecken mit der Bahn, um flexibler zu sein.

Wegeplanung

Die Befragten verwenden unterschiedliche Tools und Methoden, um ihre Wege zu planen:

  • Eine Person recherchiert über Google, ob neue Orte barrierefrei sind.
  • Eine andere nutzt die App der örtlichen Verkehrsbetriebe, um barrierefreie Haltestellen zu finden.
  • Eine Teilnehmer*in hat Erfahrung mit Apps wie Wheelmap und Google Maps, um barrierefreie Routen zu planen.

Tracking Tools

  • Es bestand Interesse an Tracking-Tools für die Mobilität:
  • Eine Person nutzt bereits eine Fitness-App (z.B. Strava) und wünscht sich automatisches Tracking.
  • Eine andere trackt gelegentlich mit einer Smartwatch, sieht dies aber eher als Zusatzfunktion.
  • Eine Teilnehmer*in zeigte sich offen für solche Apps, wies jedoch darauf hin, dass diese im Alltag intuitiv und einfach sein müssen, um regelmäßig genutzt zu werden.

Wünsche für Verbesserungen

Die Teilnehmer*innen äußerten mehrere Wünsche, die für die Gestaltung der App und die Infrastruktur der Stadt relevant sind:

  • Genauere und umfassendere Informationen zu barrierefreien Routen.
  • Möglichkeiten, Zuggeräte für Rollstühle auszuleihen.
  • Spezielle Fahrdienste für Rollstuhlfahrer*innen.
  • Mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrer*innen in der Stadtplanung.

Fazit

Die Interviews haben verdeutlicht, dass Rollstuhlfahrer*innen in städtischen Umgebungen mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind, aber auch kreative Lösungen und konkrete Wünsche haben. Eine App wie “Accessible City” könnte nicht nur praktische Unterstützung bieten, sondern auch die Mobilität und Lebensqualität erheblich verbessern, indem sie echte Probleme adressiert und die Bedürfnisse der Nutzerinnen in den Fokus stellt.

Marktanalyse

Clickdummys und Design

Phase 1: Erste Zeichnungen, einfache Designs und klickbare Flows

Zur Orientierung und zum Testen haben wir zuerst Flows und Zeichnungen des Ablaufs gebaut. Daraus haben wir dann einen Clickdummy in einem sehr reduzierten Design erstellt, der die wichtigsten Flows und Funktionen der App simuliert und mit dem wir den Funktionsumfang testen konnten.
Dieser Clickdummy beruht bereits auf ersten Gesprächen mit Menschen aus der Zielgruppe und innerhalb unserer Projektteams
Dies hilft, die Benutzerführung frühzeitig zu optimieren und Feedback zu sammeln.

Screenshot aus den fortgeschrittenen Phasen der Konzeption

Der Link öffnet den ersten Clickdummy im neuen Tab.


Phase 2: Entwicklung des Visual Designs und Anpassung des Clickdummies

In dieser Phase haben wir das Visual Design der App entwickelt und auf alle Kommunikationsmaterialien übertragen, einschließlich der Webseite, Instagram-Posts und Poster. Parallel dazu haben wir auf Grundlage des Feedbacks zu den Wireframes die Benutzerflüsse der App angepasst, um sie insgesamt nutzerfreundlicher und intuitiver zu gestalten.

Wit glauben, dass eine wiedererkennbare Designsprache, die dazu auch Spaß macht, gut bedienbar ist und sich an die Richtlinien der Barrierefreiheit hält wichtig für den Erfolg dieses Produkts ist.

Diversität und Positivität

Die Grundidee unseres Designs ist, Diversität sichtbar zu machen. In den Illustrationen zeigen wir Menschen mit verschiedenen Hautfarben, Körpermerkmalen und Behinderungen. Die Darstellung ist bunt, freundlich und positiv, um das Thema der barrierefreien Mobilität in der Stadt Köln mit einer optimistischen und inklusiven Haltung zu verbinden.

Pop Art als Inspiration

Die Farbwahl und der Stil der Zeichnungen sind von der Pop Art inspiriert – einer Kunstbewegung, die sich durch lebendige Farben, mutige Formen und klare Linien auszeichnet. Diese Designentscheidung ist tief mit der Identität Kölns verbunden: Das Museum Ludwig beherbergt eine der weltweit größten Pop Art-Sammlungen, und die Architektur der Stadt spiegelt eine ähnliche Verspieltheit und Kreativität wider.

  • Lebendigkeit und Energie: Die leuchtenden Farben und kontrastreichen Designs der Pop Art verleihen unserer App und den Kommunikationsmaterialien eine moderne und dynamische Ausstrahlung.
  • Klarheit und Wiedererkennung: Die klare Linienführung und starke visuelle Hierarchie der Pop Art erleichtern die Orientierung in der App und heben wichtige Elemente hervor.
  • Positiver emotionaler Bezug: Pop Art vermittelt Freude, Optimismus und Zugänglichkeit, was perfekt zu unserem Ziel passt, das Thema barrierefreie Mobilität mit einer positiven Haltung zu besetzen.

Umsetzung in den Kommunikationsmaterialien

  • Webseite: Das Design der Webseite spiegelt die App-Ästhetik wider, mit großen, farbenfrohen Illustrationen und klar strukturierten Abschnitten, die die Nutzer*innen informieren und begeistern.
  • Social Media: Instagram-Posts nutzen die Pop Art-Ästhetik, um die Aufmerksamkeit zu erregen und Botschaften ansprechend und leicht verständlich zu präsentieren.
  • Poster: Plakate kombinieren starke visuelle Elemente mit kurzen, prägnanten Texten, um das Thema Inklusion und Barrierefreiheit auf eine inspirierende Weise zu kommunizieren.

Durch diese gestalterischen Entscheidungen konnten wir ein Design schaffen, das nicht nur die Funktionalität der App unterstützt, sondern auch die Werte und die Lebendigkeit Kölns widerspiegelt. Unser Ziel ist es, das Thema barrierefreie Mobilität in den Köpfen der Menschen mit positiver Energie und Aufgeschlossenheit zu verankern.

Poster zum Einsatz auf dem Polis Mobility Camp, bei Meetups und anderen öffentlichen Gelegenheiten, bei denen wir Accessible City vorgestellt haben

Mini-Flyer, die von Partner*innen und Netzwerker*innen in Emails verwendet werden können um neue Testpersonen und Unterstützer*innen zu finden

Clickdummy

Der Link öffnet den Design- Clickdummy im neuen Tab.

PR

un:box Podcast

Instagram

Technische Umsetzung

Ablauf

Grundprinzipien

Verwendete Software

Link zu Git

Prototype App

Aktuell ist die App als APK-Datei für Android verfügbar.

Fazit, Learnings und Ausblick

Bilder aus dem Prozess

Alex auf der Bühne des Polis Mobility Camp um über Accessible City zu sprechen